Intro
Seit längerem unterstütze ich jetzt meine eigenen Möbelbau Projekte kräftig mit 3D gedruckten Teilen, das reicht von Verbindern über Lochblenden bis hin zu Bohrschablonen.
Letztere wollte ich mal vorstellen, ich hoffe es ist für den einen oder anderen interessant. Ich muss vorausschicken, dass es für viele Dinge bereits gute Schablonen von Herstellern wie Blum,
Kreg usw gibt. Manche sind allerdings recht teuer wenn man es nur ein paar mal braucht, für anderes gibt es schlichtweg nichts fertig zu kaufen.
Ganz besonders wirds dann interessant, wenn man das Bohrschema für ein ganz bestimmtes Beschlagteil x-mal in seinem Projekt hat. Das geht natürlich nach Anriss,
aber wenn man nicht gerade sehr viel Routine hat (hab ich definitiv nicht) leidet da die Wiederholgenauigkeit stark und es kostet viel Zeit.
Grundsätzlich hab ich mir zwei Typen von Schablonen gebaut, einmal welche zum ankörnen, und zum anderen welche durch die man direkt bohren kann.
Letzteres geht allerdings nur für kleine Durchmesser gut, ansonsten stösst der Kunsstoff sehr schnell an seine Grenzen und überlebt nicht lange.
Reine Bohrschablonen
Bei den echten Bohrschablonen leistet mir zb diese hier seit einiger Zeit gute Dienste, die ich für das Vorbohren der Schrauben für die im Falz sitzenden Rückwände verwende.
Damit stimmen der Abstand zum Rand und der Winkel immer, zusammen mit einem Tiefenstop brauche ich mir so keinerlei Kopf machen dass die Rückwand ausreissen
oder eine Schraube oder der Bohrer durch die Schrankwand austreten könnte.
Schablonen für Körner
Mit Schablonen zum Ankörnen hab ich zb sehr gute Erfahrungen gemacht, um die Befestigungsschrauben meiner Topfscharniere exakt vorzubohren.
Das klappt für mich besser als mit Zentrierbohrern. Durch die drei Zylinder passt die Schablone ohne Spiel in den gebohrten Topf, der Anschlag
hält sie parallel zur Kante und die Löcher sitzen immer an der richtigen Stelle.
Schablonen mit Markierstiften
Meine neue Variante von Ankörnschablonen gefällt mir etwas besser, weil keine Sorgfalt mehr beim ansetzen eines Körners verwendet werden muss.
Ein paar kleine Stahlnägel ersetzen hier den Körner. Ein leichter Schlag genügt, und es entstehen Markierungen, in die ohne Spiel die Zentrierspitzen
der Holzbohrer passen. *Edit: Kürzere Stahlnägel machen die Benutzung absolut perfekt, weil dann selbst die Richtung des Schlags kaum eine Rolle spielt.
Das Bohrbild stammt hier aus den Online verfügbaren DXF Files des Herstellers. In diesem Beispiel war bei diesen Füssen die Genauigkeit der 15mm Löcher sehr kritisch,
weil die Bolzen fest sitzen müssen, aber nur aus Kunststoff bestehen. Da schneidet nichts nach, es passt entweder perfekt oder geht gar nicht erst rein, bei Korrektur wackelts.
Mit Verwendung der Schablone lief es bei allen der 20 Füsse völlig reibungslos, was ich von meinen Tests vorher leider nicht behaupten konnte.
Selbstversändlich könnte man die Schablone auch noch um einiges simpler gestalten. Die Diamantform ist nur dazu da, die Schablone insgesamt dünner zu bekommen
und Material/Druckzeit zu sparen, die Abschrägung am Anrissfenster für den Parallaxausgleich ist ebenfalls nicht wirklich nötig.
Dann ist es dann nur noch ein extrudieren der Platte und des Anschlags aus einer DXF Zeichnung, was keine großartigen Kenntnisse erfordert und in jedem CAD Programm geht, egal ob Sketchup, FreeCAD, Fusion, usw usf
Viel Spaß beim Ausprobieren!