Der Betrieb im Automatikmodus ist der Standardmodus, der üblicherweise für die Produktion von Werkstücken verwendet wird. Der grundsätzliche Ablauf:

  • Maschine einschalten und Referenzfahrt durchführen
  • IMAWOP Programmerstellung
  • Saugerpositionierung und Programm-Check
  • Vakuumpads ausrichten, auf mögliche Kollisionen prüfen
  • Vakuumpumpe einschalten, Werkstück spannen, Sitz kontrollieren
  • Abdeckung schließen, Trittmatten quittieren, Umgebung kontrollieren
  • Programm der Arbeitsliste hinzufügen, Maße kontrollieren
  • Absaugung einschalten
  • Programm starten

Referenzfahrt

Diese Anleitung geht davon aus, dass die Maschine korrekt eingeschaltet wurde und die Referenzfahrt korrekt durchgeführt wurde. 

IMAWOP Programmerstellung

Eine detaillierte Anleitung zu diesem Abschnitt gibt es hier: IMAWOP Programmierung und CNC Programm generieren

Zur Vorbereitung der IMAWOP-Datei wird der IMAWOP-Rechner rechts neben der Maschine benötigt. IMAWOP wird nicht direkt auf diesem Rechner sondern auf einer virtuellen Maschine auf einem Server ausgeführt. Daher muss man sich als erstes mit Dieser verbinden. Hierzu kann einfach die Verknüpfung auf dem Desktop ausgeführt werden. Dann kann man sich mit dem Benutzer IMA und dem Passwort IMAIMA auf dem Server anmelden. Um die Ansicht der virtuellen Maschine wieder zu verlassen, kann man mit der Maus am oberen Bildschirmrand das Fenster minimieren.

Auf dem lokalen Computer steht auch Estlcam mit dem IMA-Converter zur Verfügung. Um hier erzeugte Projektdateien auf die virtuelle Maschine zu übertragen, kann der IMA Transfer Netzwerkordner verwendet werden. Eine Verknüpfung hierzu liegt auf dem Desktop. Auf der virtuellen Maschine kann dann der Transfer Ordner geöffnet und die Datei in den entsprechenden IMAWOP-Ordner kopiert werden.

Um das Programm auf der IMA ausführen zu können, muss das CNC Programm in IMAWOP erzeugt werden. Dieser Schritt muss immer auf der virtuellen Maschine erfolgen.

Saugerpositionierung und Programm-Check

Im Makerspace haben wir ein Tool entwickelt, welches die in IMAWOP erstellten Dateien öffnen kann und auf Konsistenz prüft.

TODO: Sobald fertig

  • Saugerpositionierung
  • Werkzeugcheck (427 als Säge, ...)
  • Fräsparameter (Vorschub, Drehzahl usw gegen Fräser prüfen)

Vakuumpads ausrichten, auf mögliche Kollisionen prüfen

Die Werkstücke werden über Vakuumsauger auf der Maschine gehalten. Dabei muss sichergestellt werden, dass die Sauger nicht mit Werkzeugen kollidieren, beispielsweise beim Formatieren, beim Fräsen von Taschen, beim Bohren oder bei Horizontalbohrungen. Es muss daher geprüft werden, an welchen Stellen die Werkzeuge unter Z=0 arbeiten (unterhalb der Werkstückunterseite), dort dürfen keine Sauger positioniert werden.

Je nach Größe des Werkstücks sollten 3-8 Sauger verwendet werden. Weniger als 3 Sauger bieten keinen ausreichenden Halt gegen Verschieben in X/Y Richtung.

Vorgehen beim Formatieren mit der Kreissäge

Der einfachste Fall ist das Formatieren mit der Kreissäge. Hierbei muss der in IMAWOP eingestellte Versatz AX und AY berücksichtigt werden.

Werkstück spannen

Als erstes muss überprüft werden, dass kein Not-Aus aktiv ist. Hierzu müssen aktivierte Not-Aus Taster gedreht und dann der Not Aus quittiert werden.

Jetzt können die Sauger für das Werkstück vorbereitet werden. Die Traversen können verschoben werden, indem mit dem rechten Schalter am Tisch-Bedienpanel die Bremsen der Traversen gelöst werden. Falls eine der drei linken Traversen verwendet werden soll, muss vorher am Bedienpanel “Langteil” aktiviert werden. Falls noch ein Spannvorgang aktiv ist, muss dieser vorher mit der Lösen-Taste am Tisch-Bedienpanel gelöst werden. Nach Positionierung der Traversen können diese mit dem rechten Schalter gebremst werden.

Die Sauger lassen sich mit einem entsprechenden Schlüssel aus dem Werkzeugschrank verstellen. Nach Positionierung der Sauger können diese ohne zu viel Krafteinwirkung festgezogen werden und der feste Sitz kontrolliert werden.

Die Vakuum-Schläuche unter den Saugern dürfen hierbei nicht eingeklemmt werden. Während des Verschiebens und Schraubens müssen die Schläuche daher kontrolliert und ggf. festgehalten werden.


Falls bei dem Programm eine Bearbeitung unterhalb des Werkstückes stattfindet, können unter Umständen Sauger getroffen werden. Dies kann z.B. beim Sägen, durchbohren, durchfräsen oder bei Horizontalbohrungen passieren. Die Sauger müssen hier so positioniert und gründlich vermessen werden, dass diese nicht getroffen werden können. Ein Werkstück sollte immer mindestens von drei Saugern gespannt werden.

Nach dem Einstellen und positionieren der Sauger können die entsprechenden Ventile geöffnet werden. Die rechten Ventile aktivieren die hinteren, die mittleren Ventile die vorderen Sauger. Horizontal sind die ventile geschlossen, vertikal geöffnet.

Jetzt kann die Funktion der Sauger überprüft werden. Mit dem Lösen-Knopf wird Druckluft durch die Sauger ausgeblasen. Wenn an allen Saugern ein Luftzug spürbar ist, sind diese fertig vorbereitet.

Vakuumpumpe einschalten, Werkstück spannen, Sitz kontrollieren

Jetzt kann das Werkstück aufgelegt und gegen die Anschlagbolzen geschoben werden. Das Werkstück sollte möglichst wenig über die Sauger geschoben werden, um nicht die Dichtschnüre herauszureißen. Zum Spannen des Werkstückes muss zuerst die Vakuumpumpe am Bedienpanel eingeschaltet werden. Jetzt kann die Spannen-Taste betätigt werden und das Werkstück auf die Sauger gedrückt werden. Durch ziehen am Werkstück kann der feste Sitz kontrolliert werden.

Nicht alle Plattenwerkstoffe sind gut zum Vakuum-Spannen geeignet. Besonders OSB- und Spanplatten sind nicht sehr luftdicht und halten daher nicht gut. Glatte Oberflächen sind besser geeignet. Vollholz sollte bereits eine ebene Oberfläche haben, da es sonst nicht gleichmäßig auf allen Saugern aufliegt.


Abdeckung schließen, Trittmatten quittieren, Umgebung kontrollieren

Um Spanflug in Richtung der Bediener zu verhindern, muss die vordere Abdeckung der Spindel geschlossen werden. 

Jetzt können die Trittmatten quittiert werden und erneut die Umgebung der Maschine kontrolliert werden. Der Werkzeugschrank darf wegen Kollisionsgefahr im Betrieb nicht offen stehen.

Am Bedienpanel muss kontrolliert werden, dass das Potentiometer für die Spindelgeschwindigkeit auf 100% aufgedreht ist.

Die Fehlerliste muss auf weitere anstehende Fehler kontrolliert werden. Diese wird mit der Help-Taste aufgerufen. Anstehende Fehler müssen vor Beginn des Programms behoben werden. Mögliche Fehler und deren Behebung sind im Wiki dokumentiert.

Programm der Arbeitsliste hinzufügen, Maße kontrollieren

Jetzt kann das Programm geladen werden. Hierzu muss die Fehlerliste mit F10 verlassen und die Arbeitsliste mit F7 betreten werden. Unter Aktiv wird das Programm gezeigt, welches aktuell bearbeitet wird. Unter Auflegen wird das nächste Programm angezeigt. Um ein Programm zu laden, muss die Taste F4 zum einfügen gedrückt werden. In dem Eingabe-Popup muss dann der Programmname (ohne FMC-Endung) eingegeben und mit Enter bestätigt werden. Das Programm sollte jetzt unter “Auflegen” mit den korrekten Maßen aus dem Programmkopf angezeigt werden.

Absaugung einschalten

Zuletzt muss noch die Absaugung mit diesem Knopf heruntergefahren werden. Mit diesem Schalter kann die Absaugung eingeschaltet werden.

Gehörschutz nötig!

Programm starten

Sobald die Absaugung voll angelaufen ist, kann das Programm mit der Cycle Start Taste gestartet werden.

Die gesamte Bearbeitung muss konzentriert beaufsichtigt werden. Mit dem Vorschubsgeschwindigkeits-Potentiometer kann die Geschwindigkeit nachreguliert oder auch vollständig angehalten werden. Achtung: Der Vorschub sollte nur außerhalb vom Werkstück vollständig angehalten werden.

Falls es zu Problemen kommt oder die Bearbeitung innerhalb vom Werkstück abgebrochen werden soll, kann einer der drei Not-Aus-Taster verwendet werden. Alternativ kann man die Trittmatte betreten, was ebenfalls einen Not-Aus auslöst und die Spindel sofort stoppt.

Bei Unsicherheiten gilt: Lieber andere Personen zur Hilfe ziehen. Im Falle eines Crashs, bei Beschädigungen von Saugern oder Werkzeug muss darüber im Schadensmelder auf Slack informiert werden.

Programm pausieren

Programme können auf zwei Arten pausiert werden. Beide Möglichkeiten stoppen die Spindel nicht. Im Notfall sollte also immer ein Not-Aus betätigt werden.

Möglichkeit 1: Vorschub stoppen

Das Vorschub-Potentiometer kann auf 0% heruntergedreht werden. Hierdurch wird lediglich die Achsenbewegung gestoppt, die Spindel lässt sich nicht ausschalten und Achs-Unabhängige Befehle werden weiterhin ausgeführt (z.B. beim Werkzeugwechsel). Das Betreten der Trittmatten löst weiterhin einen Not-Aus aus, nachdem das Programm nicht fortgesetzt werden kann.

Möglichkeit 2: Cycle Stop

Das Programm kann mit der Cycle Stop Taste unterbrochen werden. Die Spindel dreht sich weiter. Das Betreten der Trittmatten löst KEINEN Not-Aus aus, stoppt aber die Spindel. So können z.B. im Notfall Verschnitt-Teile entfernt oder das Werkstück abgesaugt werden (sicherer ist allerdings immer ein Programmierter Halt mit Ausweichposition).

ACHTUNG: Mit dem Quittieren der Trittmatten ("Achsstop quittieren") läuft die Spindel SOFORT an. Mit der Cycle Start Taste kann dann das Programm fortgesetzt werden.

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