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Übersicht

Was ist Drechseln

Drechseln ist ein zerspanendes Fertigungsverfahren für Holz, seltener für andere Materialien (Kunststoff, Horn, Speckstein …). Das Werkstück wird dabei auf der Drechselbank eingespannt und dreht sich dann in der horizontalen Ebene zentrisch um seine Achse. Mit einem Drechseleisen als Werkzeug wird dann Material vom Werkstück abgetragen bis die gewünschte Kontur erreicht ist. Dabei wird das Drechseleisen auf der Werkzeugauflage aufgelegt und manuell gegen das Werkstück so geführt, dass ein gezielter Schneidvorgang entsteht.

Technologie im Handdrechselbereich

Langholzdrechseln

Das Werkstück dreht sich längs zur Faserrichtung. Bei diesem Drehverfahren ist das Werkstück entweder zwischen den Spitzen (Mitnehmer am Spindelstock und Körnerspitze am Reitstock) eingespannt oder einseitig am Spindelstock befestigt (Planscheibe, Drechselbankfutter).

Mit dieser Technik werden Artikel hergestellt wie:

  • Treppenstäbe
  • Treppenpfosten
  • diverse Säulen
  • Griffe
  • Büchsen
  • Knöpfe
  • Schreibgeräte
  • etc. ...

Querholzdrechseln

Das Werkstück dreht sich quer der Faserrichtung. Bei diesem Drehverfahren ist das Werkstück einseitig am Spindelstock befestigt (Planscheibe, Drechselbankfutter).

Mit dieser Technik werden Artikel hergestellt wie:

  • Schalen und Teller
  • große Ringe / Räder
  • Dosen
  • etc. ...

Die wichtigsten Teile einer Drechselbank

  • Untergestell
  • Spindelstock (mit MK2- und M33x3.5-Aufnahme), der Antrieb der Maschine
  • Reitstock (mit MK2-Aufnahme), das Gegenstück zum Spindelstock
  • Drechselbankfutter (M33x3.5) und Anlehnring
  • Planscheibe (M33x3.5)
  • Körnerspitze (MK2)
  • Mitnehmerspitze (MK2)
  • Werkzeugauflage
  • Drehzahlsteller
  • Treibriemen Umstellung 1400/2800 U/min
  • Einschalter Rechts-/Linkslauf
  • Drehzahlanzeige
  • Notaus

Die Drechselwerkzeuge

Die Kunst des Drechselns ist sehr alt und reicht bereits viele Jahrhunderte zurück. Während sich am Prinzip dieser Art der Holzbearbeitung relativ wenig getan hat, wurden Drechselmesser kontinuierlich optimiert und den zeitgemäßen Ansprüchen angepasst. Mittlerweile werden ordentliche Drechselmesser meist aus HSS Schnellarbeitsstahl hergestellt, doch es kommen auch andere Metalle zum Einsatz.

Der Aufbau eines Drechselmessers

Ein Drechselmesser, auch Drechseleisen genannt, ist das Werkzeug, mit welchem letzten Endes der Span vom Holz abgenommen wird. Geführt werden Drechselmesser frei Hand gestützt auf der Handablage, immer mit der Bewegungsrichtung des Holzes zusammen. Je nach Hersteller sind die Griffstücke, Heft genannt, aus Holz, Aluminium oder Stahl. Einige von ihnen beschweren die Hefte sogar noch zusätzlich, um den beim Drechseln auftretenden Schwingungen besser entgegenwirken zu können. Denn nur mit einem ruhig geführten, scharfen Messer lassen sich präzise Konturen schneiden!

Es gibt auch Systeme, bei denen man lediglich ein Griffstück hat, und in diesem immer die gerade benötigten Eisen arretiert werden. Sie nehmen in der Werkstatt etwas weniger Platz ein, benötigen beim Wechsel der Messer aber etwas Zeit für den Umbau.

Nun kommt der wichtigste Teil eines Drechselmessers, dem du bei regelmäßigem Gebrauch viel Aufmerksamkeit schenken musst. Die Rede ist natürlich von der Schneide. Diese sollte so scharf aber auch so schnitthaltig wie möglich geschliffen sein. Hier gilt es einen Kompromiss aus Winkel und Schärfe zu finden, darüber hinaus spielt aber auch noch das Material eine wichtige Rolle. Je härter der Stahl ist, desto seltener muss nachgeschliffen werden, ganz drum herum um das Nachschleifen wirst du aber dennoch nicht gelangen.

Das vermutlich am häufigsten verwendete Material für Drechselmesser ist Schnellarbeitsstahl, auch als HSS bezeichnet. Schnellarbeitsstahl zeichnet sich durch seine gute Schnitthaltigkeit, einfaches Bearbeiten sowie wirtschaftliches Preisgefüge aus. Des Weiteren wird aber auch noch auf andere Stähle und Werkzeugstahl für die Herstellung zurückgegriffen.

Neue Entwicklung: Es werden Wechsel-/Wendeschneidplatten aus dem Metallbereich, in ihrer Qualität und Geometrie eigentlich gedacht für Alu, Messing, Kunststoff etc. mit entsprechenden für die Handarbeit modifizierten Haltern verwendet. Diese Wechselplatten werden nicht nachgeschliffen. Wenn sie stumpf sind, werden sie gegen neue scharfe ausgetauscht.

Welche Formen von Drechselmessern es gibt und wie ihre Verwendung/Handhabung ist findest du hier:

ToDo: eigene Seite ist anlegt und wartet auf deine Mithilfe bein Erstellen ->  Drechseleisen Beschreibung und Verwendung


Arbeitsablauf

Schutzkleidung:

  • Muß: Brille/Gesichtsschutz, Sicherheitsschuhe, beim Schleifen Atemschutz (Feinstaub, giftige/krebserregende Hölzer, Kunstharze bei Leimholz)
  • Kann: Schürze oder Staubschutzanzug, Gehörschutz (die Maschine selber ist nicht so laut, ehr die Staubabsaugung und andere Maschienen in der Nähe)

Vorbereitung der Maschine

  • Sicherheitsprüfung

Vorbereitung des Werkstücks

  • Rundung, das Werkstück mit Kreis- und Bandsäge so rund wie möglich zuschneiden.
  • Zentralloch, bei Schalen die Mitte ausbohren um sich den Materialabtrag dort zu erleichtern.
  • Aufnahmeloch (52mm-70mm, ein 50mm Forstnerbohrer reicht nicht), Tiefe (min 10mm), zylindrisch oder negative Flanken (unterschnitten/Schwalbenschwanz)
  • Aufnahmezapfen (??mm-??mm), zylindrisch

Welche Hölzer eignen sich

  • Weichholz
  • Hartholz
  • getrocknete, rissfreie Hölzer
  • Nassholz
  • Vollholz / Leimholz / Multiplex

Spannen des Werkstücks

  • mit Spitzen
  • mit Planscheibe
  • mit Drechselbankfutter
  • mit Mitnahmeplatten, -zapfen
  • prüfen auf feste Einspannung, wenn das Werkstück während der Arbeit unwuchtig/unruhig wird: sofort die Einspannung überprüfen
  • Entfernen der Backenschlüssel

Positionierung der Werkzeugauflage

  • Die Werkzeugauflage sollte stets so nahe wie möglich zum Werkstück eingestellt sein!
  • Höheneinstellung so, daß die Schneide des Drechseleisens knapp unter der gedachten Mittellinie des Werkstückes zu Einsatz kommt.
  • Freilauf des Werkstücks prüfen

Wählen der Drehzahl

  • solange noch Unwucht im Werkstück ist, langsam (500 U/min oder noch weniger)
  • bei Rundlauf gute Geschwindigkeit 900-1300 U/min
  • je höher die Geschwindigkeit, je feiner kann die Oberfläche bearbeitet werden

Auswahl der Werkzeugs

  • Schneiden, Schaben, Schleifen, Polieren, Versiegeln

Drechsel des Werkstücks

  • Laufzeit der Maschinen / Absaugung beachten
  • auf scharfe Meißel achten

Reinigung Maschine / Arbeitsplatz

  • Lampe ausschalten, Maschine vom Strom trennen (Stecker raus)
  • Späne von der Maschine und dem Boden in einen Müllsack zusammenfegen
  • damit der Staubsauger nicht gleich voll ist, erst dann die Maschine und den Arbeitstisch absaugen
  • den Müllsack in die dafür vorgesehen Müllcontainer, an der Rückseite des HUB31 bei den Fahradständern, entsorgen



Zusätzlich vorhandenes Zubehör

BezeichnungBemerkung
3 Drechseleisen mit Wechselplattenrund, Quadrat, spitz
Geschwungene Werzeugauflagenützlich beim Innendrehen von Schalen
...

Technische Daten

BezeichnungEinheitWert
Spitzenhöhemm200
Spitzenweitemm750 nutzbar, 1200 offiziell
DrehzahlU/min0-1350 / 0-2700
Gewindeaufnahme SpindelTypeM33x3,5mm  - DIN 800 
MK-Aufnahme Spindel-, ReitstockTypeMK2
Spindeldurchgangsbohrungmm10
Pinolenhub Reitstockmm52
Ø Planscheibemm150
Backenfutter alt

Innenklemmungmmmin 52 - max ???
Außenklemmungmmmin ??? - max ???
Backenfutter neu

???

...

Fehlerbehebung

ProblembeschreibungMögliche UrsacheLösungsvorschläge
Reitstock lässt sich nicht mehr richtig arretieren (rutscht weg).Die Mutter  die den Reitstock von unten hält hat sich losgerüttelt .Diese Mutter leicht von Hand anziehen, oft reicht schon eine viertel Umdrehung,  bis der Extenter den Reitstock wieder richtig klemmt.
Die Achsen von Spindel- und Reitstock sind nicht in der Flucht.Das Maschinenbett ist durch unebenen Boden verzogen.Das Maschinenbett neu nevillieren (am 21.02.2020 gemacht).
Spindelstock wurde versetzt und nicht erneut ausgerichtetSpindelstock neu ausrichten
Es ist ein Klackern beim bei jeder Drehung der Maschine zu hören.Die Rimenscheibe auf der Antriebswelle hat sich gelockert.Imbusschrube der Rimenscheibe wieder festziehen. Dazu: Maschine vom Strom trennen (WICHTIG: Stecker raus). Abdeckung der Rimenscheiben am Gehäuse öffnen. Imbusschraube nachziehen. Gehäuse wieder schließen.
Starke Vibration

Falsche Drehzahl.

Andere Drehzahl (meist niedriger) wählen damit die Maschine nicht in Resonanz kommt.

Werkstück hat sich (teilweise) aus der Befestiging gelöst.Maschine SOFORT anhalten und Werkstück neu ausrichten und (noch besser) fixieren.
Verzogenes WerkstückAustausch des Materials. Andere Drehzahl (Niedriger) wählen.
Nicht gut zentriertes Werkstück. „Eiert“Genaueres Messen der Mitte ( Schwerpunkt)

Motor läuft nicht an

Maschine ist nicht freigeschaltet

Maschine am Terminal freischalten

Notaus-Schalter ist gedrücktEntriegeln
Drehzahlregler ist auf Minimum gestelltDrehzahlregler langsam nach rechts drehen. Achtung: Die Verstellung spricht sehr schnell an.

Drehzahlanzeige funktioniert nicht

Der Drehzahlsensor ist verrutscht

Maschine vom Strom trennen (WICHTIG: Stecker raus). Die Abdeckung zum Zugang der Riemenscheiben öffnen. Lichtschranke neu justieren. Prüfen ob die Scheibe frei in der Lichtschranke läuft (volle Umdrehung). Gehäuse wieder schließen.

...



Sicherheit


Info
titleAllgemeine Sicherheitshinweise

Bitte beachte ebenfalls die Allgemeine Sicherheitsunterweisung



Anleitungen

Betriebsanleitung der Drechselbank (baugleiches Modell):

https://www.manualslib.de/manual/109327/Holzmann-Df-1200N.html


Wartung


Weblinks

Kauf von Holz …

Kauf von Drechselzubehör …



Werkstücke die im Makerspace entstanden sind


Quellangaben

...



Notwendige Einweisung
Drechselbank
Dauer: ca. 3:30 h
StandortHolzwerkstatt
Kontakt